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Kaffee-Blog.

Mehr als Kaffeesatz lesen.

Zusammenfassend: Meistens ist der Double Shot tatsächlich besser. Ausführlicher:


Ein doppelter Portafilter / Double Shot ("grosses Doppelsieb" mit ca. 18-19g Kaffeemehl) ist weniger fehleranfällig als der einzelne Portafilter / Single Shot ("kleines Sieb" mit ca. 10-11g Kaffeemehl). Warum? Mehr Volumen bedeutet stabilere Extraktion, mehr Toleranz beim Mahlgrad und besserer Geschmack. Kleine Abweichungen wirken sich beim Single Shot stärker aus. Zudem sind viele Siebträgermaschinen auf den doppelten Bezug optimiert. Deshalb gilt: Wer reproduzierbare, gute Ergebnisse will, arbeitet besser und einfacher mit dem Doppelsieb.


Darüber hinaus sind Doppelsiebe für moderne Espressorezepte besser geeignet. Viele Baristas nutzen sie als Standard, da sie eine ideale Balance aus Menge, Extraktionszeit und Temperaturkontrolle bieten. Auch der Puck ist in grösseren Sieben meist stabiler (vgl. letzter Blogbeitrag). Wenn du also noch mit dem Einersieb kämpfst – der Umstieg lohnt sich.


Pro Tipp: Nutze den doppelten Portafilter auch dann, wenn du nur einen Espresso trinken möchtest: Teile den Bezug einfach auf zwei Tassen auf. So profitierst du von der gleichmässigeren Extraktion und erhöhst die Chance auf einen balancierten, aromatischen Shot. Der zweite Espresso kann zwischendurch für Cappuccino, Latte oder sogar für Espresso Tonic im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kommt hinzu: Wenn du feinere Espressoshots hinbekommst, willst du vielleicht sowieso einen doppelten trinken!


Beachte:

  • Richtige Dosierung: Halte dich an ca. 18–19 g Kaffeemehl – Überfüllen führt schnell zu Channeling.

  • Mahlgradanpassung: Ein Doppelsieb verzeiht mehr, dennoch solltest du den Mahlgrad regelmässig feinjustieren.

  • Maschinenabhängigkeit: Manche Einsteigergeräte haben Einersiebe, die „Doppelwand-Siebe“ sind (mit Druckausgleich). Hier bringt das Doppelsieb oft den grössten Qualitätssprung.


Fazit: Mit dem Doppelsieb bist du auf der sicheren Seite, wenn du Stabilität, Aroma und Konsistenz im Espresso suchst. Es ist nicht nur einfacher – es eröffnet dir auch mehr Möglichkeiten beim Experimentieren. Der Double Espresso Shot ist dem Single Espresso Shot deshalb klar überlegen.


Double Espresso Shot

 
 
 

Aktualisiert: 28. Sept.

Mini-Blogartikel 4: Was tun, wenn nach dem Brühen im Siebträger der Kaffeesatz (Puck) matschig ist oder Löcher hat?


Ein matschiger Puck ist kein Drama, aber oft ein Zeichen für einen suboptimalen Bezug. Mögliche Ursachen: zu feines Mahlgut, zu wenig Kaffeemehl oder ungleichmässiges Tampen.

Mögliche Lösungen:

  • Mahlgrad anpassen

  • mehr Kaffeemehl verwenden

  • anstatt auf dem Einerkaffeesieb auf das Zweierkaffeesieb (doppelter Portafilter) wechseln und 18-19g Kaffeemehl verwenden - den Grund hierzu erklären wir bald in der Espresso Series #5

  • gleichmässig und mit moderatem Druck tampern


Pro-Tipp 1: Nach dem Bezug den Puck nicht sofort entfernen – eine kurze Wartezeit (5–10 Sek) erleichtert die Entnahme.


Löcher im Puck auch genannt Channeling (Wasser findet Schwachstellen), deuten oft auf ungleichmässige Verteilung des Kaffeemehls hin und können zu Fehlgeschmack in der Tasse führen (wässriger und bitterer Espresso). Mögliche Lösungsansätze:

  • Nutze einen Distributor

  • reinige die Brühgruppe, falls das schon länger her ist

  • tampe senkrecht von oben (keinen seitlichen Druck, das gepresste Kaffeemehl sollte überall schön parallel zum oberen Rand des Siebs sein)


Pro-Tipp 2: Verwende eine Tampstation mit druckreguliertem Tamper, um jedes Mal exakt den gleichen Anpressdruck zu erzeugen.


Beachte: Ein perfekter Puck ist nicht zwingend nötig für guten Geschmack. Entscheidend bleibt, wie der Espresso schmeckt. Der Puck dient in erster Linie als Hinweisgeber – kleine Unregelmässigkeiten sind völlig normal und kein Grund zur Sorge.


Perfekt gepresst!
Perfekt gepresst!

 
 
 

Warum ist die Durchlaufzeit wichtig beim Espresso brühen?

Die Durchlaufzeit zeigt, wie gut das Wasser mit dem Kaffeemehl interagiert. Zu kurze Zeit (<20 Sek): Unterextraktion – der Espresso ist dünn, sauer, flach. Zu lange Zeit (>35 Sek): Überextraktion – bitter, holzig, unangenehm. Der "Sweet Spot" liegt meist bei 25 bis 30 Sekunden für einen doppelten Espresso (zB 36 g in der Tasse bei 18 g Mehl). Diese Zeit ist ein Indikator für den richtigen Mahlgrad, den passenden Anpressdruck und die richtige Menge an Kaffeemehl.

Eine stabile Durchlaufzeit ist auch ein Zeichen für Reproduzierbarkeit – du weisst, was dich erwartet. Kleine Schwankungen mit der gleichen Bohnenart sind OK, aber ungewollt starke Abweichungen deuten auf Fehler in der Zubereitung hin (zB variierender Anpressdruck beim Tampern).


Beachte: Nutze einen Timer (zB auf deinem Handy) – viele Maschinen oder Waagen haben ihn bereits integriert – und entwickle ein Gefühl für den idealen Flow deiner Maschine in Kombination mit deiner Lieblingsbohne.

So findest du die richtige Durchlaufzeit:

  1. Wiege 18 g Kaffeemehl für einen doppelten Bezug ab.

  2. Starte die Extraktion und stoppe die Zeit mit einem Timer.

  3. Ziel: In 25–30 Sekunden sollten etwa 36 g Espresso in der Tasse landen.

  4. Wenn die Zeit kürzer ist und die Menge stimmt → Mahlgrad feiner stellen.

  5. Wenn die Zeit deutlich länger ist und wenig Espresso kommt → Mahlgrad gröber stellen.

  6. Wiederhole den Vorgang in kleinen Schritten, bis die Balance stimmt.

Pro-Tipp: Achte nicht nur auf die Durchlaufzeit, sondern auch auf den Geschmack in der Tasse. Letztlich ist dein Gaumen der beste Indikator. So vertragen fruchtige Kaffees mit eher viel Säure auch eine Durchlaufzeit von über 30 Sekunden (da die resultierende Bitterkeit die Säure gut ausbalanciert) während säurearme, dunkel geröstete Kaffees auch schon bei knapp 20 Sekunden sehr gut schmecken können (da die bitteren Röstaromen bei längerer Durchlaufzeit überhand nehmen können).


Kaffeewage mit Timer
Kaffeewaage mit Timer

 
 
 
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