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Kaffee-Blog.

Mehr als Kaffeesatz lesen.

Mini-Blogartikel 4: Was tun, wenn nach dem Brühen im Siebträger der Kaffeesatz (Puck) matschig ist oder Löcher hat?


Ein matschiger Puck ist kein Drama, aber oft ein Zeichen für einen suboptimalen Bezug. Mögliche Ursachen: zu feines Mahlgut, zu wenig Kaffeemehl oder ungleichmässiges Tampen.

Mögliche Lösungen:

  • Mahlgrad anpassen

  • mehr Kaffeemehl verwenden

  • anstatt auf dem Einerkaffeesieb auf das Zweierkaffeesieb (doppelter Portafilter) wechseln und 18-19g Kaffeemehl verwenden - den Grund hierzu erklären wir bald in der Espresso Series #5

  • gleichmässig und mit moderatem Druck tampern


Pro-Tipp 1: Nach dem Bezug den Puck nicht sofort entfernen – eine kurze Wartezeit (5–10 Sek) erleichtert die Entnahme.


Löcher im Puck auch genannt Channeling (Wasser findet Schwachstellen), deuten oft auf ungleichmässige Verteilung des Kaffeemehls hin und können zu Fehlgeschmack in der Tasse führen (wässriger und bitterer Espresso). Mögliche Lösungsansätze:

  • Nutze einen Distributor

  • reinige die Brühgruppe, falls das schon länger her ist

  • tampe senkrecht von oben (keinen seitlichen Druck, das gepresste Kaffeemehl sollte überall schön parallel zum oberen Rand des Siebs sein)


Pro-Tipp 2: Verwende eine Tampstation mit druckreguliertem Tamper, um jedes Mal exakt den gleichen Anpressdruck zu erzeugen.


Beachte: Ein perfekter Puck ist nicht zwingend nötig für guten Geschmack. Entscheidend bleibt, wie der Espresso schmeckt. Der Puck dient in erster Linie als Hinweisgeber – kleine Unregelmässigkeiten sind völlig normal und kein Grund zur Sorge.


Perfekt gepresst!
Perfekt gepresst!

 
 
 

Warum ist die Durchlaufzeit wichtig beim Espresso brühen?

Die Durchlaufzeit zeigt, wie gut das Wasser mit dem Kaffeemehl interagiert. Zu kurze Zeit (<20 Sek): Unterextraktion – der Espresso ist dünn, sauer, flach. Zu lange Zeit (>35 Sek): Überextraktion – bitter, holzig, unangenehm. Der "Sweet Spot" liegt meist bei 25 bis 30 Sekunden für einen doppelten Espresso (zB 36 g in der Tasse bei 18 g Mehl). Diese Zeit ist ein Indikator für den richtigen Mahlgrad, den passenden Anpressdruck und die richtige Menge an Kaffeemehl.

Eine stabile Durchlaufzeit ist auch ein Zeichen für Reproduzierbarkeit – du weisst, was dich erwartet. Kleine Schwankungen mit der gleichen Bohnenart sind OK, aber ungewollt starke Abweichungen deuten auf Fehler in der Zubereitung hin (zB variierender Anpressdruck beim Tampern).


Beachte: Nutze einen Timer (zB auf deinem Handy) – viele Maschinen oder Waagen haben ihn bereits integriert – und entwickle ein Gefühl für den idealen Flow deiner Maschine in Kombination mit deiner Lieblingsbohne.

So findest du die richtige Durchlaufzeit:

  1. Wiege 18 g Kaffeemehl für einen doppelten Bezug ab.

  2. Starte die Extraktion und stoppe die Zeit mit einem Timer.

  3. Ziel: In 25–30 Sekunden sollten etwa 36 g Espresso in der Tasse landen.

  4. Wenn die Zeit kürzer ist und die Menge stimmt → Mahlgrad feiner stellen.

  5. Wenn die Zeit deutlich länger ist und wenig Espresso kommt → Mahlgrad gröber stellen.

  6. Wiederhole den Vorgang in kleinen Schritten, bis die Balance stimmt.

Pro-Tipp: Achte nicht nur auf die Durchlaufzeit, sondern auch auf den Geschmack in der Tasse. Letztlich ist dein Gaumen der beste Indikator. So vertragen fruchtige Kaffees mit eher viel Säure auch eine Durchlaufzeit von über 30 Sekunden (da die resultierende Bitterkeit die Säure gut ausbalanciert) während säurearme, dunkel geröstete Kaffees auch schon bei knapp 20 Sekunden sehr gut schmecken können (da die bitteren Röstaromen bei längerer Durchlaufzeit überhand nehmen können).


Kaffeewage mit Timer
Kaffeewaage mit Timer

 
 
 

Aktualisiert: 20. Aug.

Nachdem wir unsere Espressorezepte publiziert im letzten Beitrag publiziert haben, widmen wir uns nun der Frage: Warum ist es wichtig, den richtigen Mahlgrad zu wählen?


Der Mahlgrad entscheidet darüber, wie schnell das Wasser durch das Kaffeemehl fliesst – und damit über den Geschmack deines Espressos. Ist das Kaffeemehl zu grob, läuft das Wasser zu schnell durch: Der Espresso schmeckt wässrig und sauer. Ist es zu fein, dauert der Bezug zu lange: Der Kaffee wird bitter und überextrahiert. Ein passender Mahlgrad sorgt für eine ausgewogene Extraktion – der Schlüssel zu vollmundigem, aromatischem Espresso.

Doch nicht nur der Geschmack leidet bei falschem Mahlgrad – auch die Crema wird ungleichmässig oder verschwindet ganz. Ein optimaler Mahlgrad führt zu einem gleichmässigen Widerstand beim Brühen, fördert die gleichmässige Extraktion aller Aromen und bringt die feinen Nuancen deiner Bohne zur Geltung. Regelmässige Anpassung lohnt sich: Besonders bei Luftfeuchtigkeit oder Bohnenwechsel reagiert das Kaffeemehl anders.


Beachten: Wenn du den Mahlgrad in deiner Mühle anpasst, solltest du zuerst ganz kurz leer mahlen (ohne Bohnen), damit sich die Mahlscheiben neu positionieren können. Sollte das nicht möglich sein (weil sich noch Bohnen im Mahlwerk befinden), dann lass die Mühle ganz kurz laufen und entsorge die ersten 1-2 Gramm Kaffeepulver. Denn sonst hast du in deinem Mahlgut verschiedene Mahlgrade, bis die Mahlscheiben ihre Endposition erreicht haben – was dann erneute Anpassungen des Mahlgrads nach sich zieht.


Pro-Tipp: Bei der Suche nach dem Optimalem Mahlgrad versuche alle anderen Variablen wie Kaffeemenge oder Brühtemperatur konstant zu halten. Wenn du dann einen passenden Mahlgrad gefunden hast, kannst du deine Brührezept weiter verfeinern in dem du zB die Menge variierst oder die Durchlaufzeit variierst. Mehr zur Durchlaufzeit in unserem nächsten Blogbeitrag.



Perfekter Kaffee Mahlgrad
Perfekter Kaffee Mahlgrad




 
 
 
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